HV Darup
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Streifzug durch die Zeit in Darup / Schwesternhaus 

Blick vom Kirchendach: rechts das alte Schwesternhaus, links die alte Küsterei, davor steht Küster Schwab



Die Heiligenstädter Schwestern hatten von 1920 bis 1980 eine Niederlassung  hier in Darup. Der damalige Pfarrer Althoff suchte für das im 1. Weltkrieg angeschlagene Dorf einen ruhenden Pol und holte Schwestern aus dem Orden aus dem Eichsfeld, die sich sowohl um die Seelsorge als auch um die Krankenpflege und die Erziehung und Gesundheit der Kinder kümmerten.
Die Schwestern waren von den meisten Darupern gern gesehene Bewohner, und so hat der Daruper Heinrich Warmeling ihnen folgendes Gedicht gewidmet:

Das letzte Schwesternhaus, jetzt Pfarrbüro

Den lieben Schwestern (für seine Tochter Elisabeth zum Abschluss der Nähschule 1953) 

Bei Anbeginn des Winters  schickt mich die Mutter aus. Nun könnt ich dich entbehren, geh hin zum Schwesternhaus. 

In deinen jungen Jahren darfst du nicht müßig gehen. Geh fortan zur Nähschul, es lohnt sich, du wirst sehn.

Ein Mädchen, dass nicht nähen und nicht mal flicken kann, das ist im ganzen Leben für immer übel dran.

Die Oberin, die Gute, Sie nahm uns freundlich auf. Dass wir viel Müh ihr machten, das nahm sie gern in Kauf.

Viel mussten wir noch lernen, wie waren wir noch dumm. Und hatten oft zu fragen, wie mache ich das nun?

Doch diese gute Schwester, voll Eifer, doch viel Ruh, lehrt uns die Kunst des Nähens und schaut uns prüfend zu.


Manch Tag ist so verronnen, doch heut soll´s anders sein. 30 Jahre sind verflossen, wo ihr kehret bei uns ein.

Fröhlich alle Augen blicken, Kaffee, Kuchen steh`n bereit. Mit den Schwestern, diesen lieben, sitzen wir nun Seit´ an Seit´. 

Freunde braucht der Mensch im Leben, glückhaft lasst uns heut´ hier sein. In den Blumenstrauß der Freude flechten wir den Dank mit ein. 

Unser Dank, er gilt der Schwester, unserer lieben Oberin, die von ihrem großen Können gern uns gab mit heit´rem Sinn. 

Schürzen, Hemden, Blusen, Röcke, alles was man sich begehrt, und selbst schönste Sonntagskleider hat zu nähen sie uns gelehrt. 

Und es wundert sich die Mutter, selbst das Aug´ des Vaters lacht, dass wir hier bei unserer Schwester es soweit nun schon gebracht. 

Auch den anderen lieben Schwestern gerne wir ein Grußwort weih´n. Heut ladet uns die Schwester zum Kaffeekränzchen ein.

30 Jahre, wie viel Arbeit, segensreich für unseren Ort. 30 Jahre stilles Wirken und dazu manch tröstend Wort. 

Schwester Martha bleibt die erste unvergessene Oberin. Edelberta war hier lange in der Nähschul´ Lehrerin. 

Schwester Helma wahrt die Kleinen, lehrt sie sittsam artig sein. Prägt den kleinen Kinderseelen manch Gebet für´s Leben ein.

Tut der Bauch weh, glüh`n die Wangen, Schwester Sixta, die weiß Rat. Unter ihren klugen Händen sinkt das Fieber auf null Grad.

Möge Gott euch alle lohnen. Was ihr all an uns getan. Möge er mit reichem Segen lenken eure Lebensbahn. 

Nähschule 1938/39
Hinten: Schwester Edelberta, Fine Fels,  
3. Reihe: Toni Schüttert, Ottilie Wiemann, (Rorup), Hedwig Gehrmann, Ursula Feldmann, Änne Haselkamp (Nichte der Lehrerin), Hannelore Schürmann, 
2. Reihe: Emma Fehmer, Luise Waring, Martha Waring, Martha Bagert
1. Reihe: Helma Kräh, Anneliese Gehrmann, Liesel Börger, Hilde Bankemper, Gerda Grabner, Eugenie Niehues