HV Darup
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Blick vom Billerbecker Berg                                             Foto: Veronika Tendahl


Die Geschichte des Dorfes Darup

Die Pfarrei ist eine bischöfliche Gründung, aus dem Ende des 12. Jahrhundert, wie aus der Chronik des Jahres 1188 des Klosters Nottuln hervorgeht. Im Jahre 1806 zerstörte eine schreckliche Feuersbrunst einen großen Teil des Dorfes. Seitdem wird alljährlich eine Brandprozession gehalten, bei der die Gläubigen Gott bitten, sie vor einer ähnlichen Katastrophe zu bewahren.

Der 1. Weltkrieg verlief für Darup sehr glimpflich. Der Ort selbst wurde kaum zerstört. Die Bewohner mussten lediglich Lebensmittel und Vieh abgeben. Im 2. Weltkrieg dagegen wurde Darup oft durch feindliche Tiefflieger angegriffen. Häuser gerieten in Brand, viele Menschen starben oder wurden obdachlos.

Zu den Kleinodien Darups zählt auch die malerisch gelegene Daruper Kapelle und das Haus Darup, Sitz des ersten Landrates des Kreises Coesfeld, von Bönninghausen.

Heute hat Darup 2116 Einwohner (Stand: 31.12.2009) und gehört zur Gemeinde Nottuln,im Kreis Coesfeld, Kreisheimatverein Coesfeld ,LWL-Medienzentrum


Entstehung und Entwicklung eines Dorfes bis 1800

Wahrschein­licher ist vielmehr, daß Darup sich im Ursprung nicht von anderen Bauerschaften des Münsterlandes unterscheidet, d.h. vor der Kirchgründung war Darup eine bäuerliche Siedlung wie andere. Dieser Siedlungstyp (Hofseits zwischen Esch, Weg und Wasser) ist der häufigste Typ alter Bauerschaften im Baumbergegebiet und findet sich in dieser Form auch in Hastehausen und Gladbeck. Die Entstehungszeit dieser Siedlung ist mit letzter Sicherheit ohne archäologische Funde aus dem Dorfbereich nicht feststellbar. Man darf sie aber wohl in die Zeit, auch nach dem Namen Dodapa, vor dem 10. Jahrhundert verlegen. Zum Kirchspiel Darup gehörte eine Fläche von 16.139 Morgen

Das Wachstum ging aber nur sehr langsam vonstatten und wurde von Rückschlägen wie dem 30-jährigen Krieg und der Pest 1636 unterbrochen. Während die Tagelöhner, Weber und Zimmerleute über das ganze Dorf verteilt wohnten, bewohnten die wenigen Krämer, Wirte und Kaufleute vor allem Häuser in der Nähe der Kirche, wo es auch einen "Markt" genannten Platz gab. Hier lag auch das Gildehaus, dessen jeweilige Besitzer die reichsten Daruper waren. Sie betrieben sowohl Handel, Geldverleih als auch eine Wirtschaft, die 1765 den klangvollen Namen "In der weißen Schwan" trug. Beim Gildewirt trafen sich auch die Bauerschaften nach dem Kirchgang. Von der Höveler Mark er­hielt der Gildemann jährlich ein Fuder Holz, damit sich die Bauern nach der Kirche aufwärmen konnten. Gildewirte waren im 18. Jahrhundert nacheinander die Familien Schmitz, Schlüter, Ewerding und Laun.

                                                                                                                                                                  von Peter Ilisch, Münster


Der Name Darup

Die älteste aus schriftlichen Quellen überlieferte Form des Namens Darup lautet Dodorpe (bzw. Dothorpe) . Bisher hat man dies mit Totendorf übersetzt und sich dabei auf eine angeb­lich alte Erzählung, die der Nottulner Pastor Wilkens auf­gezeichnet hat, gestützt. Demnach soll bei Nottuln zur Zeit der Unterwerfung der Sachsen unter Karl dem Großen eine Schlacht stattgefunden haben, deren Opfer in Darup beige­setzt worden wären. Der münsterische Archivar Prinz hat indes 1962 nachgewiesen, daß diese Angaben aus der Phantasie und dem Ehrgeiz des historisch interessierten Nottulner Geistlichen gewachsen und somit falsch sind. Nicht ausschlie­ßen kann man freilich, daß es schon vorher (auch ohne Zu­sammenhang zu den Sachsen!) eine volkstümliche Namenserklä­rung mit Totendorf gegeben hat .  Aus Dodorpe würde Dodope. Einen solchen Ort gab es im Paderbornischen im Hochmittelalter -Dodapa- . Das Wort besteht aus zwei Teilen: Dod und Apa. Letzteres ist ein altes Wort für "Wasser' über dessen Alter die Sprachwissenschaftler sich noch strei­ten . Dieses Wort kommt auch in anderen Ortsnamen (z.B. Epe) vor. Das Dod heißt "Schilf" . Dodapa wäre also eine Siedlung an einem verschilften Bach. Die Namensform Darup entstand übrigens erst sehr spät. Noch im 18. Jahrhundert war die Form Dodorf üblich, wenngleich die kürzere Form "Dorpe" bereits im 16. Jahrhundert vorkommt .

Zum Kirchspiel Darup gehörte eine Fläche von 16.139 Morgen. 

Das Kirchspiel läßt sich in drei Bereiche einteilen:

a) das Gebiet der Daruper Mark mit den Siedlungen Darup
und Hastehausen

b) das Gebiet der Roruper Mark mit den Siedlungen Rorup, Hanrorup, Gladbeck, Krumbeke und Holtseterhusen (Holsterbrink)

c) das Gebiet des  "Beifangs" mit den Siedlungen Hövel, Esthorpe, Brokseterhusen, Limbergen, Hamikholt und Engebrug    


                                                                                                           
Alte Daruper Kirchenbücher online einsehbar

Das Bistum Münster hat sein Archiv technisch umgerüstet. Im Internet stehen die Kirchenbücher (Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher), auch Matriken oder Matrikel genannt, digital zur Verfügung.  Jetzt können auch die Kirchenbücher der katholischen Kirchengemeinde Ss. Fabian und Sebastian ab 1637 digital eingesehen werden unter

 http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/darup-ss-fabian-und-sebastian/#


                                     





Geschichtliches im Internet entdecken

Bistumsarchiv Münster stellt Findbücher online bereit 


Münster (pbm/al). Wer in einem Archiv erfolgreich recherchieren möchte, braucht Zugang zu übersichtlichen Verzeichnissen. Deshalb hat das Bistumsarchiv Münster jetzt die ersten Findbücher online gestellt: schriftliche Verzeichnisse über das im Bistumsarchiv verwahrte Archivgut. Die Findbücher sind unter www.bistum-muenster.de/findbuecher einzusehen. 

Mittels der Findbücher können Nutzer von zu Hause aus recherchieren, welche für sie interessanten Materialien sich im Archiv befinden. Diese können sie dann vorbehaltlich der gesetzlichen Schutzfristen zur Einsicht im Lesesaal des Archivs bestellen.

Bei den im Bistumsarchiv verwahrten Unterlagen handelt es sich beispielsweise um Akten, Urkunden, Pläne, Handschriften oder Kirchenbücher. Sie sind in Bestände gegliedert. So bildet etwa jedes Pfarrarchiv – von denen das Bistumsarchiv schon rund 400 übernommen hat – einen eigenen Bestand, ebenso Organisationseinheiten aus der Verwaltung des Bistums.

Auf der neuen Internetseite sind bislang mehr als 100 Findbücher eingepflegt worden. Darunter sind die Findbücher der Dekanate, die schon vollständig online sind, sowie Pfarrarchive. Das Angebot zu deren Findbüchern wird nach und nach ausgebaut werden. Ebenso werden Verzeichnisse weiterer Bestände – etwa aus dem Archiv des Generalvikariats, Nachlässen, Sammlungen, Stiften und Klöstern und anderen Quellen – bereitgestellt werden.


Flyer "Darup - Ein kleiner Streifzug durch die Zeit"




Blick von der Westerhiege                                                                                                                                                Foto: Veronika Tendahl