Streifzug durch die Zeit in Darup/ Pfarrer Matthias Kroos
Matthias Kroos ließ die Kirche reparieren, kaufte drei Altäre auf der Karthaus und eine Kommunionbank in Billerbeck, die wohl ursprünglich aus Varlar stammte. Er kaufte wohl auch das kostbare Altarbild aus dem 15. Jhd. (Hugo Frieling) Pädagogisch geschickt nahm er den reformatorischen Zeitgeist auf und unterstützte die Wiederbegründung der Magdalenenbruderschaft (17.7.1815). Er war fest davon überzeugt, dass ein jeder Mensch einmal im Jahr ein paar Tage „eine Auszeit“ brauche, damit er für den anstrengenden Alltag wieder bereit sei - und die sah er in den damals überall entstehenden Schützenfesten.Er legte dann in den verschiedenen Paragraphen des Vereins fest, dass jeder Mitglied sein konnte, der wollte, egal, welchen Stand er innehatte. Gewünscht war, dass das ganze Dorf in den Verein einträte – im ersten Jahr noch zu dem halben später üblichen Betrag. Die Statuten besagten , dass die Mitglieder zuerst zur Messe gehen mussten, dann wurde gefeiert. Wer dreimal nacheinander nicht erschienen ist, wurde aus der Bruderschaft ausgeschlossen. Auch eine Höchstgrenze für Bier wurde festgelegt, damit keiner ausfällig wurde und auch jeder sich die Teilnahme leisten konnte. Auch lieh er den Mitgliedern das Geld für die erste Fahne.Er selber konnte das alles gut begleiten, denn er war bis zu seinem Tod 2. Vorsteher im Verein: er tat alles, damit das Dorf zusammenwuchs, Verantwortung untereinander übernahm und Respekt voreinander hatte. Am Ende seiner Amtszeit konnte er dem Bischof in Münster mitteilen, dass die Bewohner Darups jetzt wieder auf dem gleichen Stand wie die Nachbargemeinden waren.1824 gab er ein extra für Darup entwickeltes Gesangbuch heraus, bei dessen Erstellung er sich an 2 damals sehr moderne Vorlagen in Münster gehalten hat. Das vollständige Gesangbuch ist leider im Moment nicht auffindbar.In seine Amtszeit fiel auch die Entscheidung, eine neue Straße durch Darup zu ziehen, was eine große Umgestaltung des Dorfes zur Folge hatte und die er nicht begrüßte. Die neue Straßenführung verlief über den alten Friedhof und einige Häuser mussten weichen und die Zeit der letzten Beerdigungen war noch nicht so lange vorbei. Es war aber auch eine Veränderung, die Geld brachte. An der Coesfelder Straße war danach ein Chausseegeld zu entrichten. 1861 betrugen die Einnahmen 433 Taler, 10 Silbergroschen und 9 Pfennige.Das Geld ging aber wohl nicht in die Kasse der Daruper Bevölkerung.